Netzschaf | Batteriewechsel am Wärmemengenzähler Allmess Integral-MK MaXX
Version 5 vom 15.01.2012
Vorbemerkung
Wärmemengenzähler haben in Deutschland z.Z. eine Eichdauer von 5 Jahren, d.h. danach müssen sie (zur Verwendung im geschäftlichen Verkehr) ausgetauscht/nachgeeicht werden.
Für private Zwecke kann man den Zähler weiter verwenden, er funktioniert auch nach Ablauf der Eichung noch und zählt munter weiter.
Allerdings ist irgendwann die eingebaute Batterie leer und der Zähler damit tot.
Er lässt sich dann auch mit einer neuen Batterie nicht mehr zum Leben erwecken, da wohl ohne Spannungsversorgung das Messprogramm verloren geht.
Das kann man verhindern, indem man rechtzeitig die Batterie erneuert.
Nachdem mir der Batteriewechsel wider Erwarten geglückt ist, habe ich folgende kleine Anleitung geschrieben:
Anleitung
- Demontieren des Zählerdeckels
Unterhalb des Eich-Aufklebers und eines Gehäuseaufklebers befinden sich die beiden Gehäuseschrauben, die mit einem kleinen Kreuzschlitz-Schraubendreher entfernt werden.
- Beim Abnehmen des Zählerdeckels auf den roten Gummi-Bedienknopf achten, der pappt nur leicht an der Platine fest und sollte abgenommen werden, bevor er runterfällt.
- Die eingelötete Batterie ist eine 3,6V Lithium Batterie der Baugröße AA (Mignon) mit axialen Drahtanschlüssen.
Erhältlich z.B. bei Reichelt Versand, Conrad Elektronik, oder im örtlichen Elektronik-Fachhandel.
Bei Reichelt habe ich z.B. für den Artikel-Nr.: "TEKCELL AA01-1A" knapp 5 Euro bezahlt.
- Da der Wärmemegenzähler bei Spannungsunterbrechung unbrauchbar wird, muss die Spannungsversorgung während des Batteriewechsels aufrecht erhalten werden,
z.B. mit einem Netzteil oder einer weiteren Batterie.
Ich habe eine zweite Ersatzbatterie parallel zur alten Batterie angeklemmt.
Die Klemmen an den alten Drahtanschluss direkt an den Platinenlötpunkt anschließen, damit man genug Platz zum Arbeiten hat.
- So, da der Zähler jetzt eine externe Spannungsversorgung hat, kann die alte Batterie entfernt werden:
Die Drähte direkt an der alten Batterie abtrennen, damit genug Drahtlänge zum Arbeiten bleibt.
- Jetzt die neue Batterie an die freien Drahtenden anschließen.
Man kann aufwendig löten, plump verdrillen oder diese genialen Micro-Verbinderklemmen von WAGO (Reichelt-Artikel-Nr.: "WAGO 243-304") verwenden:
die beiden Drahtenden reinstecken, fertig.
- Nun das ganze Gedöns mit den Drähten so zurechtbiegen, dass der Zählerdeckel wieder draufpasst;
dabei aufpassen, dass man die neu geschaffenen Verbindungen nicht wieder kappt, sonst ist der Zähler tot.
Hier erweisen sich die WAGO-Klemmen etwas hinderlich, da die schon etwas Platz brauchen, aber mit etwas Gefummel passt alles rein.
- Deckel wieder montieren.
- Funktionstest durchführen.
Das Batteriesymbol im Zählerdisplay zeigt übrigens nur den Ablauf der Eichdauer an und hat nichts mit dem Batteriezustand zu tun; es leuchtet also trotz neuer Batterie weiter.
- Siegerbier genießen
- Verbesserungsvorschläge gerne an MICH
- Abschließender Hinweis:
Ich führe die oben beschriebenen Arbeiten nicht für Dritte aus, nichtmal gegen Bezahlung.
Danke für Ihr Verständnis.
Alternative Ausführungvarianten
Für die Verbindung der neuen Batterie an die alten Drahtenden habe ich mehrere Alternativen von Lesern erhalten:
- Tipp von Bernd Jungmann:
Wer löten möchte, sollte Batterien mit Lötfahnen (anstelle von Drahtenden) verwenden.
- Tipp von Max Kneissle:
Er hat das Drahtenden der Batterie und das Drahtende von der Platine jeweils in eine 2,5mm Aderendhülse gesteckt und dann nicht verpresst, sondern verlötet:
FAQ
- Wie lange hält die neu eingebaute Batterie?
Gemäß Bedienungsanleitung hält die werksseitig eingebaute Batterie mindestens 6 Jahre.
Ich denke, nach einem Batteriewechsel mit ordentlichen Batterien (kein Billig-Ramsch) dürfte man wieder einige Zeit Ruhe haben: Rückmeldungen von Anwendern geben meist mehr als 10 Jahre Nutzungszeit an, ich persönlich nutze einen WMZ mit 12 Jahre alter Original-Batterie, die noch keine Anzeichen von Schwäche zeigt.
- Warum leuchtet trotz erfolgreichem Batteriewechsel weiterhin das Batteriesymbol?
Dieses Batteriesymbol ist keine Batterieanzeige, sondern dieses Symbol zeigt nur das Ende der Eichdauer an.
Auch mit noch so voller Batterie bekommt man meines Wissens das Batteriesymbol nicht mehr weg, das stört aber die Funktion des Zählers nicht.
- Wenn das Batteriesymbol nicht den wirklichen Ladezustand der Batterie
anzeigt, sondern lediglich, dass die "Eichdauer" abgelaufen ist, wie überwache ich dann den Ladezustand meiner
getauschten Batterie, damit sich das Gerät nicht irgendwann einfach mangels Stromversorgung in die ewigen Jagdgründe verabschiedet?
Das ist in der Tat eine gute Frage, auf die ich keine eindeutige Antwort habe.
Ich persönlich mache es so:
Ab und zu, so alle 6 Monate mal auf das Display schauen.
Bisher ist das bei mir noch "voll im Saft", also schön tiefschwarz.
Wenn die Displayanzeige irgendwann einmal schwächer werden sollte (wie etwa bei einem Solar-Taschenrechner mit zuwenig Licht),
werde ich eine neue Batterie anschließen, ich weiss ja jetzt, wie es geht :)
- Kann man den Zähler nach einer Unterbrechung der Spannungsversorgung "wiedererwecken"?
dazu habe ich leider auch keine Infos.
Ich hörte auch nur von verschiedenen Quellen in Internet-Foren, dass nach einer Spannungsunterbrechung der Zähler "tot" ist.
Aber das habe ich selbst noch nicht ausprobiert.
Ob der Zähler dann wieder "zum Leben" erweckt werden kann, weiss ich auch nicht.
Ich könnte mir vorstellen, dass das "Betriebssystem" des Zählers auf einem Speicherstein sitzt,
der zum Informationserhalt Spannung braucht, wie der Arbeitsspeicher im PC.
Das hieße: Spannung weg, Programm weg.
Aber das ist nur meine Vermutung, nix genaues weiss man nicht...
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